Unsere Philosophie

Angeln ist eine Tätigkeit, die beinahe so alt ist wie die Menschheit

Früher, und das ist noch nicht gar so lange her, waren Last und Lust des Fischens verbunden mit der Gewinnung einer lebensnotwendigen Mahlzeit. Das Wasser war sauber, der Fischbestand war ausgewogen und gut. Der Nahrungserwerb durch Angeln hat noch nicht einmal den natürlichen Überschuss der Fischpopulation abgeschöpft.

Wir brauchen nicht mehr zu angeln, um unseren Lebensunterhalt zu sichern. Geblieben ist aber die uralte und tief in uns schlummernde Lust an der Jagd, am Beute machen. Um die Ausübung der Angelei verträglich zu machen mit den Gegebenheiten und Mechanismen der Natur, haben wir umfangreiche Regelwerke zu beachten; Gesetze und Verordnungen gehen weit in die Einzelheiten.

Unsere Angelei findet selbstverständlich innerhalb aller öffentlichen Regeln und Gesetze statt. Aber das reicht nicht: Wir wissen recht genau, wie ein natürliches Gewässer aussehen könnte. Die Realität, die wir an unseren Gewässern vorfinden, ist aber nicht so. Unsere Gewässer sind durchweg mehrfach genutzt. Wassergewinnung und Trinkwassermanagement, Stromerzeugung, Abwassertransport, all das muss ein Fluss wie die Lenne ertragen. Dass dennoch ein vielfältiges Leben unter Wasser wieder vorhanden ist, muss nicht zuletzt den Anglern zugeschrieben werden, die sich immer und immer wieder für bessere Gewässerbedingungen einsetzen. Die Gewässergüte ist besser geworden, ohne Zweifel. Aber sie ist noch nicht gut genug. Und viele Bauwerke in und an Gewässern, durch welche den Wanderfischen sowohl der Auf- als auch der Abstieg unmöglich gemacht wird, sind immer noch vorhanden.

Aus all dem gewinnen wir die Einsicht, dass wir über die Befolgung aller gesetzlichen Regeln hinaus noch etwas mehr tun müssen: Wir haben das bisher getan und werden auch in Zukunft dafür arbeiten, dass unsere Gewässer, eines nach dem anderen, wieder zu natürlichen Gewässern werden. Wo das nicht möglich ist, müssen Gewässer so gestaltet werden, dass sie der Natur so nahe wie möglich kommen.

Wenn wir wieder vom „natürlichen Überschuss“ des Gewässers leben können und ein Fischbesatz überflüssig geworden ist, dann haben wir das Ziel erreicht. Bis dahin ist noch ein langer Weg, gewiss. Aber jeder Weg fängt mit dem ersten Schritt an.

Den gehen wir.

Und dann müssen wir beharrlich weiterschreiten.

 

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